Hier ein weiterer nützlicher Tipp: Mit den Formeln, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen, können Sie vor allem bei komplizierten Berechnungen die Bilanzierung nach den IFRS deutlich effizienter gestalten. Fangen wir also an!
Was bedeutet IRR?
Die IRR-Formel berechnet den inneren Zinsfuß (Internal Rate of Return) einer Reihe von Zahlungsströmen. Diese Zahlungsströme müssen in Form von Zahlen oder Werten angegeben sein. Zudem müssen die Zahlungsströme regelmäßiger Art sein – täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich, je nach dem spezifischen Fall.
Was ist der innere Zinsfuß?
Einfach ausgedrückt handelt es sich hierbei um einen Zinssatz, der in Zukunft in Bezug auf ein ursprüngliches Darlehen (negativer Wert) in regelmäßigen Raten (positive Werte) bezahlt werden wird. Diese Raten brauchen jedoch nicht immer gleich hoch zu sein.
Wozu benötigen Sie den inneren Zinsfuß (IRR)?
Natürlich müssen Sie bei der Bewertung finanzieller Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten nach IAS 39/IFRS 9 den Effektivzinssatz berechnen – und dieser entspricht exakt dem inneren Zinsfuß von Zahlungsströmen aus dem jeweiligen Finanzinstrument.
Die Erfassung von Leasingverhältnissen nach IAS 17 erfordert ebenfalls versicherungsmathematische Berechnungen. Auch hier kommt wieder der innere Zinsfuß zur Anwendung. Wenn Sie mehr über den inneren Zinsfuß erfahren möchten, lesen Sie bitte unseren Artikel „Ein paar Worte zum internen Zinssatz von Leasingverhältnissen“.
Was bedeutet NPV?
Die NPV-Formel berechnet den Barwert einer Investition anhand eines zuvor festgelegten Diskontsatzes und einer Reihe von Zahlungsströmen: Investition, zukünftige Ausgaben (negative Werte) und zukünftige Einnahmen (positive Werte).
Der NPV ist die Differenz zwischen dem Barwert (oder abgezinsten Wert) von Zahlungszuflüssen und dem Barwert (oder abgezinsten Wert) von Zahlungsabflüssen eines bestimmten Projekts. Auch hier handelt es sich einfach ausgedrückt um Ihre Investitionsrendite, angegeben als aktueller Wert.
Wo kommt der NPV zur Anwendung?
Die NPV-Formel eignet sich hervorragend zur Berechnung potentieller Gewinne oder Verluste aus einem Projekt und dementsprechend häufig wird sie zur Bewertung von Projekten auch angewendet.
Im Zusammenhang mit den IFRS wird der NPV häufig zur Berechnung des Nutzungswerts nach IAS 36 verwendet. Wie Sie vielleicht wissen, ist der Nutzungswert zur Ermittlung der Wertminderung eines Vermögenswerts von entscheidender Bedeutung.
Auch wird der NPV teilweise zur Berechnung der Höhe von Rückstellungen nach IAS 37 verwendet. Wenn Sie mit langfristigen Drohverlustverträgen oder langfristigen Restrukturierungen konfrontiert sind, kann der NPV der Zahlungsströme aus dieser Restrukturierung oder dem Vertrag sehr gut zur Ermittlung der Rückstellungshöhe dienen.
Die RENDITE wird in Bezug auf ein Wertpapier berechnet, das regelmäßige Zinsen abwirft – etwa Anleihen oder Schatzbriefe. Wenn sich ein Anleger für den tatsächlichen Rückfluss aus einer Anleihe interessiert, sieht er sich meist ihre Rendite an.
Auch hier eine kleine Vereinfachung: Die Rendite ist die innere Verzinsung einer Reihe von Zahlungsströmen aus einem Wertpapier – ursprünglicher Kaufpreis, wiederkehrende Coupons oder Zinszahlungen und Rückzahlungsbetrag (der Betrag, den der Anleger vom Emittenten der Anleihe bei deren Fälligkeit erhält).
Wo kommt die RENDITE-Formel zur Anwendung?
Die RENDITE-Formel wird hauptsächlich zur Bewertung von Wertpapieren mit fixer Laufzeit nach IAS 39/IFRS 9 verwendet. Es gibt sehr viele außerbörslich gehandelte Wertpapiere, deren beizulegender Zeitwert durch Extrapolation entlang der Zinsstrukturkurve geschätzt werden muss.
Auch wenn Sie versuchen, den richtigen Diskontsatz zur Bewertung von Verbindlichkeiten aus Leistungen an Arbeitnehmer nach IAS 19 zu berechnen, ist es praktisch zu wissen, wie die RENDITE-Formel angewendet und wie entlang der Zinsstrukturkurve extrapoliert wird.
Die letzte Formel war zugegebenermaßen ein bisschen knifflig, doch mit der Anwendung der genannten drei Formeln werden Sie Ihre IFRS Rechnungslegung in der Praxis sicher deutlich verbessern. Wir fügen hier aus Gründen der Bequemlichkeit für Sie eine MS Excel-Datei bei, in der Sie einige kurze Beispiele für die drei oben beschriebenen Formeln finden.
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