Die Anforderungen an das Rechnungswesen steigen stetig. War früher eine jährliche Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung für die Erfolgsermittlung des Unternehmens ausreichend, so wird heute monats- oder quartalsweise ein Abschluss erwartet. Komplexe Rechnungslegungsnormen, insbesondere im Bereich der IFRS und die gleichzeitige Bilanzierung multipler Rechnungslegungen (zum Beispiel handelsrechtlich, steuerrechtlich und gemäß IFRS), belasten die Finanzabteilungen. Durch zusätzliche Anforderungen, wie zum Beispiel die Erstellung von Segmentberichten, Cashflows und Anhangangaben, ist längst nicht nur das klassische Rechnungswesen gefordert, auch das Controlling trägt immer maßgeblicher zu einem umfassenden Reporting bei. Dies zeigt, wie wichtig eine enge Abstimmung zwischen dem externen und internen Rechnungswesen ist. Ein Abbau der Komplexität, durch die Harmonisierung des internen und externen Rechnungswesens, trägt somit nicht nur zu einer Verbesserung von Transparenz und Eindeutigkeit bei, sondern ist auch aus Effizienzgründen sinnvoll. Erfahrungen zeigen allerdings, dass die meisten Unternehmen die Chancen zur Harmonisierung des internen und externen Rechnungswesens und zur generellen Straffung der Berichtssysteme nicht konsequent genug angehen und so eine nachhaltige Effizienzsteigerung in den Finanzabteilungen versäumen.
Für eine vollständige Angleichung der Sichten müssen kalkulatorische Kosten und Wagnisse in der internen Berichterstattung eliminiert werden. Da gemäß der externen Rechnungslegung lediglich reelle Wertansätze auszuweisen sind, ist eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse nur gegeben, wenn in beiden Rechenwerken ein identisches Ergebnis ausgewiesen wird, das ohne den Ansatz kalkulatorischer Wertansätze zustande kommt. Für eine Harmonisierung der Sichten, sind daher in der internen Berichterstattung alle Positionen um kalkulatorische Wertansätze (wie zum Beispiel kalkulierter Unternehmerlohn, Wagnisse, Mieten, Zinsen und Afa) zu bereinigen. Kalkulationen und Steuerungssichten müssen jedoch in diesem Zug überprüft und gegebenenfalls neu ausgerichtet werden, damit zum Beispiel bei der Angebots- und Preisfindung interne Kostenaufschläge weiterhin (pauschal) berücksichtigt werden.
Für international agierende Unternehmen empfiehlt es sich, nach gruppeneinheitlichen Rechnungslegungsstandards zu bilanzieren. Die einheitliche Bilanzierung nach den international anerkannten IFRS ermöglicht jedoch nicht nur Vergleichbarkeit und Transparenz. Unternehmen, die auf IFRS Conversion anwenden fällt es im Allgemeinen auch leichter, auf kalkulatorische Ansätze zu verzichten, weil die IFRS Wertansätze („true and fair view“) den Denkweisen im Controlling weit mehr entsprechen, als den traditionellen handelsrechtlichen Vorschriften mit ihrem Imparitätsprinzip. Ob und wo kalkulatorische Wertansätze (noch) Sinn machen, sollten aber auch die Unternehmen überprüfen, die ihre Rechnungslegung nicht den internationalen Standards entsprechend anpassen möchten.
Eine engere Verzahnung der Finanzabteilung ist auch organisatorisch sinnvoll. Neben identischen Sichten auf das Zahlenwerk, ist mit der Harmonisierung der Rechnungswesenssichten auch ein noch engerer Austausch und eine noch engere Verzahnung innerhalb des Finanzbereiches möglich. Rollenprofile und Verantwortlichkeiten müssen in diesem Zusammenhang überdacht und angepasst werden, damit sie zum Aufbau von effizienten und bereichsübergreifenden Kompetenzen führen. Harmonisierte Sichten müssen sich konsequent in den ERP-Systemen widerspiegeln und bergen somit zusätzliches Effizienzpotential. Moderne ERP-Systeme, wie zum Beispiel SAP S/4 HANA, sehen identische Wertansätze und eine einheitliche Datenbasis für das Rechnungswesen und das Controlling vor. Mittels sogenannter Ledger-Lösungen ist es möglich, parallel unterschiedliche Rechnungslegungen – wie zum Beispiel HGB und IFRS – in den Systemen abzubilden. Die Umstellung von einer Buchungskreismethode mit manuellen Deltabuchungen auf ein Ledger-gestütztes Rechnungswesen mit weitgehend automatisierten Bruttobuchungen, reduziert den manuellen Buchungs- und Überleitungsaufwand und so ergeben sich zusätzliche Effizienz- und Transparenzpotentiale.
Unser ausgewiesenes Fachwissen im Bereich der Harmonisierung des Rechnungswesens können wir durch zahlreiche erfolgreiche Kundenprojekte und Referenzen untermauern. Mit unserem ganzheitlichen fachlichen Know-how im Bereich der Bilanzierung, der IFRS sowie im (internen) Reporting und Controlling und unserem Verständnis für das Zusammenspiel von Fachbereich und IT, stehen wir Ihnen bei der erfolgreichen und sicheren Umsetzung Ihrer Vorhaben zur Seite. Mit unserem begleitenden Change Management-Ansatz sichern wir Ihren Projekt- und Unternehmenserfolg gerne nachhaltig ab.
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