Sustainable Finance bezeichnet den Einbezug von ESG-Kriterien in die Entscheidungen von Finanzakteuren, um ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Das Bewusstsein von Finanzakteuren hinsichtlich der Notwendigkeit, ESG-Risiken durch ein geeignetes Management zu mindern, soll durch die Maßnahmen der Aufsicht gestärkt und diesbezüglich Transparenz geschaffen werden. Insbesondere der längerfristige Charakter der ESG-Risiken und die Unsicherheit hinsichtlich ihrer Bewertung und Bepreisung müssen gemäß Aufsicht verstärkt berücksichtigt werden.
In einem ersten Schritt muss die Strategie hinsichtlich der Zielverfolgung der ESG-Kriterien festgelegt werden. Geht es tatsächlich darum, Ertrags- sowie Kostenpotentiale durch die Zielverfolgung zu heben oder lediglich darum die aufsichtliche „Mindestsprunghöhe“ (vgl. EBA/REP/2021/18)
Nicht sämtliche der von den Regulatoren genannten Kriterien und Dimensionen sind für Finanzdienstleister von entscheidender Relevanz. Auch zwischen den einzelnen Finanzdienstleistern geben die unterschiedlichen geschäftsstrategischen Ziele Anlass, den Fokus auf verschiedene Kriterien sowie Dimensionen zu legen. Ein Immobilienfinanzierer wird sich verstärkt mit Umweltfaktoren seiner Aktivseite auseinandersetzen, während ein Zahlungsabwickler das Thema Governance stärker gewichten wird. Die gezielte Auswahl und Definition der relevanten Dimensionen ist nicht nur im Sinne der Zielerreichung essentiell, sondern hat entscheidenden Einfluss auf den technischen Umsetzungs- und Integrationsaufwand.
Nur was messbar ist, ist auch steuerbar. Während Finanzdienstleister in der Vergangenheit die Zielerreichung in der Regel auf Basis von Zahlungsströmen und Barwerten messen konnten, ist dies bei der Messung der Zielerreichung nicht-finanzieller Kennzahlen wie den ESG Kriterien nicht mehr ohne weiteres möglich. Hier müssen neue Kennzahlen wie zum Beispiel Energieratings, Social- und Governance-Indices implementiert und genutzt werden, um auch weiterhin die Zielerreichung der Strategieverfolgung messbar und damit steuerbar zu machen. Die Schwierigkeit liegt hierbei häufig im Spannungsfeld zwischen Messbarkeit und Relevanz.
Nicht-finanzielle Kennzahlen stellen auch die steuernden Einheiten vor neue Herausforderungen. Analog der Markt-, Kredit- und operationellen Risiken muss ein Risikoappetit, Limite sowie Trigger definiert werden. Dies stellt Banken aufgrund der fehlenden Erfahrung im Umgang mit den entsprechenden Risiken vorzunehmende Herausforderungen.
Um eine kontinuierliche Steuerung zu gewährleisten, ist ein zeitnahes und regelmäßiges Reporting der Kennzahlen unerlässlich. Dafür ist in einem ersten Schritt sicherzustellen, dass sämtliche - für die Kennzahlenermittlung relevante - Daten über Schnittstellen oder Benutzeroberflächen erfassbar sind. In einem weiteren Schritt müssen bestehende Systeme so angepasst werden, dass Sie mit den teils neuen Informationen umgehen und diese im Sinne der Kennzahlenermittlung und Steuerung verarbeiten können. Dies schließt vor allem die Integration in einschlägige steuerungsrelevante Reports ein.
Die WTS Advisory unterstützt Sie gerne bei der Entwicklung Ihrer ESG-Strategie, der Auswahl relevanter messbarer Kriterien und Kennzahlen sowie deren Verankerung innerhalb der Banksteuerung.
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